Auszeichnung für Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft

Mit dem Franz Luster-Haggeney-Preis der Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster ist am 26. November 2025 auf Gut Havichhorst in Münster der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert geehrt worden. Ausgezeichnet wurden seine Leistungen im Rahmen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, mit denen er das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft nachhaltig geprägt hat.

Starkes Signal für Dialog – ein relevantes Umfeld für Ihre Kommunikation

Der Preis würdigt Persönlichkeiten, die zu mehr Verständnis, Wertschätzung und Vernetzung zwischen Stadt und Land beitragen – also genau jene Themen, die auch für die Kommunikation mit landwirtschaftlichen Betrieben und der breiten Öffentlichkeit immer wichtiger werden.

Zum Bild, v.l.: Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Landwirtschaftsverlag: Hubertus Beringmeier, Preisträger: Jochen Borchert, Tochter des Namensgebers: Irene Luster-Haggeney, Dr. Ludger Schulze Pals (Vorstand Stiftung Landwirtschaftsverlag). Foto: Bernadette Lütke Hockenbeck

Kuratoriumsvorsitzender Hubertus Beringmeier betonte in seiner Laudatio:

„Jochen Borchert hat diesen Preis verdient, weil er es geschafft hat, ein sehr heterogen zusammengesetztes Gremium (…) zusammenzuführen und langfristige Entwicklungsperspektiven für die Deutsche Nutztierhaltung aufzuzeigen und zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz für die Produktion von Milch und Fleisch zu verbessern.“

Dass die politische Umsetzung des sogenannten Borchert-Plans gescheitert ist, mindert die Leistung aus Sicht Beringmeiers nicht:
„Jochen Borchert hat bewiesen, dass sich scheinbar nicht vereinbare Positionen zusammenführen lassen. Er hat bewiesen, dass es möglich ist, auch bei einem schwierigen Thema wie der Nutztierhaltung ein konstruktives Diskussionsklima zu schaffen (…). Das ist in Zeiten wie diesen, in denen sich Extrempositionen immer unversöhnlicher gegenüberstehen, eine Leistung, die gar nicht hoch genug bewertet werden kann.“

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher hätten im Zuge der Berichterstattung über den Borchert-Plan erstmals verstanden, welche umwelt- und baurechtlichen Auflagen beim Stallbau gelten, welche Mehrarbeit mehr Tierwohl bedeutet und welche Kosten damit verbunden sind.

Ein Preis mit Geschichte – und Zukunft

Der Franz Luster-Haggeney-Preis wird 2025 erstmals vergeben. Er erinnert an den Landwirt und Politiker Franz Luster-Haggeney (1895–1958) aus Wadersloh-Liesborn, der nach dem Krieg maßgeblich an der Gründung von der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband und dem Landwirtschaftsverlag Münster beteiligt war. Diese Institutionen prägen die Landwirtschaft in Westfalen-Lippe bis heute – und stehen für Kontinuität, Verantwortung und Dialogbereitschaft.

Die gemeinnützige Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster (gegründet 2012 von den Eigentümern des Landwirtschaftsverlages) fördert Projekte im ländlichen Raum in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz.

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